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Thread: Ein paar Worte zum Warthog

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    Ein paar Worte zum Warthog

    Nachtrag vom 28. Juli 2016: Es scheint, als hätte Thrustmaster mein Posting gelesen Es gibt seit ein paar Wochen einen neuen Treiber. Das Interface ist deutlich Userfreundlicher geworden. Der Verzeichnisbaum startet nun immer zugeklappt, was de Übersichtlichkeit erhöht. Und besonders schön: Endlich kommuniziert die 3D-Ansicht des Sticks mit dem Verzeichnisbaum. Ein Klick auf einen Schalter zeigt nun den zugewiesenen Befehl im Verzeichnisbaum an.


    Für alle, die sich mit dem Gedanken tragen, auf einen Thrustmaster Warthog zu wechseln:

    Die vergangenen zehn Jahre hatte ich HOTAS von Saitek im Einsatz. Erst den X36, dann den X52Pro. Beide Sticks nutzte ich intensiv zusammen mit der mitgelieferten Konfigurations-Software. Und wäre da nicht mein Geburtstag gewesen – ich hätte den X52 immer noch auf dem Schreibtisch.

    Eigentlich zufrieden mit dem Saitek-HOTAS war der Wechsel auf den Warthog also reiner Luxus. Ich hielt einen rund sechs Kilo schweren HOTAS für übertrieben, nach drei Tagen denke ich: jedes Gramm war es wert. Eine Lobeshymne werden die nachfolgenden Zeilen dennoch nicht.

    Bereits in der Präzision der Steuereingaben schlägt der Warthog den X52 um Längen. Continuo hat das glaube ich bei seinem Wechsel von Saitek auf den Thrustmaster T16000 auch schon bemerkt. Obwohl ich damals viel an den Werten herumexperimentiert habe, setzte der X52 Steuereingaben meist sehr abrupt um. Nicht selten waren Strömungsabrisse durch unbeabsichtigtes Überziehen oder Steuerfehler in kritischen Geschwindigskeitsbereichen z.B. bei Landeanflug die Folge. Auch habe ich den Vogel gern beim Feuern verrissen. Das ist mit dem Warthog vorbei. Seine Genauigkeit ist fantastisch. Wahrscheinlich ist es eine Kombination aus feineren Abtastraten und dem deutlich höheren Kraftaufwand, der für die Bewegung des Sticks notwendig ist. Der Unterschied zwischen beiden Modellen ist jedenfalls enorm. Selten habe ich sanftere Landungen hingelegt. Durch das hohe Eigengewicht bleiben Stick und Gashebel auch bei heftigen Kurvenkämpfen an Ort und Stelle. Schon beim Anfassen wird klar: Das Teil spielt in einer ganz anderen Liga.

    Allerdings war ich bei der Gashebeleinheit anfangs etwas skeptisch, wie gut sie sich an andere Simulationen anpassen lässt. Schließlich ist sie eine Kopie des A-10 Schubhebels, alle Schalter sind also entsprechend beschriftet. Mit etwas Fantasie und Überlegung lässt sich das moderne Layout jedoch gut an CloD anpassen. Gut zehn Stunden habe ich mit der TARGET-Software herumexperimentiert. Von den Möglichkeiten ist sie vergleichbar mit dem Konfigurations-Programm des X52, das ich insgesamt zugänglicher finde. Während die TARGET-Software eigens aufgerufen und dort das jeweilige Profil vor dem Start von CloD geladen werden muss, reicht ja beim Saitek zu jedem Zeitpunkt ein Rechtsklick auf das Icon in der Taskleiste mit der Auswahl des Profils.

    Im Fortgeschrittenen-Modus lassen sich alle Schalter des Warthogs vielfach belegen, via „Pinkie-Switch“ und drei Modi. Beim Saitek hatte ich die Modi oft genutzt: Modus-2 als Standard, Modus-3 für die Navigation und Modus 1 für das Motoren-Management. Da der Warthog jedoch deutlich mehr Schalter hat, bekommt man die 40 grundlegenden Funktionen auch so bzw. via Pinkie hin. Modi verwende ich nur beim Pitch, da der bei der 109/110 ja leider anders funktioniert als bei den Bombern. Der Stick allein hat schon vier Vier-Wege-Schalter, am Gashebel selbst sind noch mal zwei plus drei Schalter mit drei Funktionsrasten.

    Cool – aber nicht für Mehrfachbelegung geeignet, sind die Kippschalter an der Gashebeleinheit. Dieses satte „Klack“ beim Umlegen gibt einem ein gewisses Cockpitgefühl. An der Stellung der Schalter lässt sich schnell erkennen, ob eine Funktion gerade aktiv ist: Bombenschacht offen oder geschlossen? Bomben scharf oder nicht? Alle Motoren gewählt oder doch nur einer? Sind die Lader an? Ein Blick oder das Ertasten im Dunkeln genügt.

    Schon der Start der Motoren wird zum kleinen Ereignis. Jeder Motor hat seine eigenen Kippschalter für ausgewählt/abgewählt, Benzinpumpe und Lader. Die Zündung erfolgt über einen schwergängigen Druckschalter. Die Pitch-Einstellung wird über einen Wahlhebel gleich daneben geregelt, der ähnlich funktioniert wie der Pitch-Wahlhebel in der 109. Und: Jeder der beiden Motoren hat seinen eigenen Gashebel. Mit einem Wort: Geil

    Die Konfigurationssoftware mit seinen drei Bearbeitungsfenstern ist nach etwas Eingewöhnungszeit eingängig. Links ist ein 3D-Modell des Stick/Gashebels zu sehen, das sich drehen und Zoomen lässt. Mit der Maus packt man den gewünschten Schalter und zieht ihn ihn die Mitte ins Bearbeitungsfenster. Hier lässt sich die Tastenkombination hinterlegen und genau Einstellen, was beim Drücken und Loslassen geschehen soll. Achsen, können in Abschnitte eingeteilt und jeder mit unterschiedlichen Befehlen belegt werden, z.B. Pitch +10%, +20% usw. Im rechten Fenster der TARGET genannten Software werden die abgespeicherten Befehle in einer Art Verzeichnisbaum gesammelt.

    Leider ist es offenbar nicht möglich, einen Befehl aus diesem Baum auszuwählen und sich die dazugehörige Taste auf dem 3D-Modell anzeigen zu lassen. Daher muss man sich den Schalternamen merken und am HOTAS bzw. einer Listenansicht der Knöpfe suchen. Nervig. Großer Vorteil der Saitek/MadCVatz-Software war das automatische Abspeichern einmal eingegebener und benannter Befehle. In Windeseile ließen sich so Tasten neu belegen bzw. auf andere Tasten umlegen. Eine vergleichbare Funktion habe ich bei TARGET noch nicht gefunden.

    Ebenfalls anwenderfreundlicher hat MadCatz/Saitek die Aufzeichnung von Makros hinbekommen. Man wählt den Knopf auf dem Stick und drückt nacheinander die gewünschte Abfolge von Tasten z.B. Tab + 7 + 2. Die Tastenkombination erscheint in einer Tabelle, kann dort verfeinert und mit Namen abgespeichert werden. Eine feine Sache. Bei TARGET dagegen ist jede Taste innerhalb eines Makros ein eigenes Event, dem ich einen Namen geben muss. Aus „Tab+7+2 = VectorFlugplatz“ wird bei TARGET ein kleiner Baum aus Einzelevents mit VectorFlugplatz+Tab, VectorFlugplatz+7, VectorFlugplatz+2. Wobei man die Namen selbst eingeben muss. Wer als Offline-Flieger viel mit Makros unterwegs ist, kann vor lauter Einzel-Events schnell die Übersicht in seinem Verzeichnisbaum verlieren.

    Insgesamt war ich doch erstaunt, wie stark die Anwenderfreundlichkeit der TARGET-Software im Vergleich zu Saitek abfällt. Außerdem will ich 2015 keine grüne Courier-Typo auf schwarzem Font mehr ertragen müssen. Soll wahrscheinlich cool aussehen, empfinde ich ergonomisch jedoch als Desaster. User mit weniger guten Englischkenntnissen legt Thrustmaster noch eine zusätzliche Hürde in den Weg: Es gibt offenbar keine deutsche Version des Handbuches, jedenfalls fand ich keine.

    Zum Schluss doch noch ein Pluspunkt: Die Druckfunktion. In TARGET lässt sich der gesamte HOTAS mit den selbst definierten Funktionen als Zeichnung ausdrucken. Eine wirklich praktische Gedächtnisstütze, wenn man mit dem Stick bei mehr Simulationen als nur CloD unterwegs ist.

    Wird mein X52 jetzt in der Ecke verstauben?`Wahrscheinlich nicht. Ich kann mit gut vorstellen, dass er zu Games wie Star Citizen und Elite perfekt passt.
    Last edited by HenryLuebberstedt; Jun-28-2016 at 02:54.
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    Re: Ein paar Worte zum Warthog

    Vielen Dank für die Hinweise. Bei mir steht auch ein HOTAS auf dem Wunschzettel für Weihnachten. Hatte bisher mit dem Warthog geliebäugelt.

  4. #3
    Ace HenryLuebberstedt's Avatar
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    Re: Ein paar Worte zum Warthog

    Quote Originally Posted by Stockinger View Post
    Vielen Dank für die Hinweise. Bei mir steht auch ein HOTAS auf dem Wunschzettel für Weihnachten. Hatte bisher mit dem Warthog geliebäugelt.
    Na dann: kaufen.

    Ich habe den Warthog nun seit vier Monaten im Einsatz und denke jedes mal erneut, wie gut doch diese Investition war.

    cu
    henry
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