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View Full Version : [Frage] Feinde - wie werde ich Sie los?



StukasImVisier
Sep-08-2015, 04:26
Hallo Leute,

eigentlich habe ich eine Frage, wie Sie wahrscheinlich oft von Anfängern gestellt wird.
Wie werde ich einen Feind am besten wieder los?

Folgendes Szenario:

Es ist ein Montagabend, ein befreundeter Pilot und ich entschließen uns von einem Flugfeld in Nord-Frankreich über den Ärmelkanal Richtung England zu fliegen.
Am Horizont in 2500m Höhe erblicken wir langsam die Kreidefelsen von Dover.
Mein Kumpel in seiner Ju-87, ich in meiner BF109 – die Motoren laufen gut, die MGs und Kanonen sind getestet und heiß auf die ersten Spitfire, Hurricane und Co.
Kurz vor Dover, letzter Check der Instrumente in der Ju-87, die Abwurfhöhe wird noch einmal kontrolliert, das Ziel ist in Sicht.
Jetzt geht alles ganz schnell, Sturzflug, Bombe raus, Knall – die Engländer sind informiert.

Ich wohne dem befreundeten Piloten bei, will ihm Schutz bieten.
Eine Hurricane legt sich an das Heck der Ju-87, das sehe ich, will mit meiner BF 109 rankommen und ihn von seiner Qual befreien…Plötzlich Kugelhagel durchsiebt mein Flugzeug!
Eine Spitfire hinter mir, ich fliege eine scharfe kehre, eine steile Kurve, Sturzflug, Immelmann…ich versuche einfach alles! Doch wenn ich nach hinten schaue bleibt die Spitfire an mir dran, als wäre dass das leichteste der Welt.
Ich fliege mit knapp 500 bis 550 km/h – starte mein letztes Manöver, die Sicht wird langsam schlechter durch das ganze Öl auf der Cockpitscheibe.
Ich geh leicht in den Sturzflug, fliege eine scharfe Kehre und ziehe die Maschine hoch – wieder Salven die mein Flugzeug durchlöchern, aus Panik reiße ich am Ruder, überdrehe die Maschine.
Ich gelange ins trudeln und schlage Hart am Boden auf. Der Kampf ist vorbei.

So in etwa läuft jeder Flug von mir – fast jeder ;-)
Gibt es vielleicht Tipps? Wie werde ich Verfolger wieder los? Was sind die besten Taktiken und wie schaffen andere es, so hart an mir dran zu bleiben?
Für Tipps und Erfahrungen wäre ich dankbar,

Grüße StukasImVisier

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 04:57
Eine Spitfire hinter mir, ich fliege eine scharfe kehre, eine steile Kurve, Sturzflug, Immelmann…ich versuche einfach alles! Doch wenn ich nach hinten schaue bleibt die Spitfire an mir dran, als wäre dass das leichteste der Welt.

Oh, das ist mir so vertraut :-) Scharfe Kehre, steile Kurven sind meist keine gute Ideen in der 109. Du verlierst rasend schnell Engergie und die britischen Jäger manövrieren Dich dann aus - es ist in der Tat das Leichteste auf der Welt für sie. Bleibe schnell, bleibe hoch, habe Geduld und setze Dich notfalls ab.

Gestern hatte ich eine ähnliche Situation, in der ich ausnahmweise mal das Richtig tat. Ich flog in einer 109E-4 auf 4500 Meter mit 390 IAS. Plötzlich zog Leuchtspur von schräg unten an mit vorbei. Ich drückte kurz an, um einen Sturzflug vorzutäuschen, in der Hoffnung die Spit würde ebenfalls andrücken und ihr Motor kurz aussetzen. Nach dem angetäuschten Manöver zog ich dann jedoch nach oben weg, nicht sehr steil, sondern so, dass ich nicht unter 300 km/h kam. Ich schaute nach hinten und erkannte, dass meine Taktik erfolgreich war. Die Spit hatte nicht genug Energie, um mir hinterherzusteigen. Der Pilot zog kräftig an, er wollte einen guten Vorhalt erzwingen. Doch da bildeten sich schon Verwirbelungen an seinen Flächenspitzen. Seine Maschine kippte ab. Ich legte mich nun auf den Rücken und stürzte hinterher. Tja, wenn meine Schießkünste nur besser wären ...

Karaya
Sep-08-2015, 05:39
Viel wichtiger als einen Feind wieder loszuwerden, ist es erst gar keinen an den Allerwertesten rankommen zu lassen! Im englisch-sprachigen Raum spricht man von "situational awareness" (da fällt mir grad kein äquivalenter dt. Begriff ein), d.h. Augen auf und einen guten Überblick vom unmittelbaren Geschehen rund um einen bewahren. Man darf auch gern eine gewisse Paranoia entwickeln. Lieber einmal zu viel umgesehen, als einmal zu wenig! Auch sollte man nach einem Angriff sich mal schnell umsehen und nicht wie mit Scheuklappen an ein und demselben Gegner hängen. Man muss nämlich damit rechnen, dass der Bursche sich mit anderen abspricht und sich langsam aber doch Verstärkung auf den Weg macht.

Irgendwann hat aber jeder mal einen Gegner im Genick und da ist ein zuverlässiger Flügelmann mit Abstand die beste Absicherung. Wird man überrascht in der Bf109, hat man für gewöhnlich recht wenig Optionen. Je weniger Höhe & Geschwindigkeit man hat, desto weniger Optionen. Bei genügend Abstand (paar hundert Meter) & Höhe (>1km) bietet es sich an anzudrücken und Geschwindigkeit aufzubauen. Bei mind 50% geschlossenem Wasser- & Ölkühler kann man so in der E-3/4 Spitfires zwar vielleicht nicht komplett abhängen aber zumindest auf Abstand halten und sich Richtung der eigenen Linien absetzen. Hat der Gegner Fahrtüberschuss und kommt näher, kann man mitunter die überlegene Rollrate der Bf109 ausnutzen um ein paar schnelle Richtungsänderungen zu vollziehen und somit ein paar wertvolle Sekunden Vorsprung zu gewinnen, oder den Gegner gar zum Überschießen zu bringen. Im besten Fall verliert er dabei die Sicht wodurch man die perfekte Gelegenheit zum Rückzug hat.

Der Trend ist wohl nicht schwer abzusehen: Der offene Kampf ist zu meiden, nur ein Narr sucht einen "fairen" Kampf oder schlimmer noch: geht einen Kampf ein in dem er von Haus aus im Nachteil ist! Auf sich allein gestellt eine wilde Kurbelei gegen einen britischen Jäger zu beginnen endet in den seltensten Fällen gut. Aber hier kommt wieder die "situational awareness" ins Spiel. Was man rechtzeitig sieht, kann einem nicht gefährlich werden. Sehe ich eine Spitfire mit Höhenvorteil auf ein paar km habe ich Zeit zu reagieren und eine Entscheidung zu treffen.

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 06:41
Viel wichtiger als einen Feind wieder loszuwerden, ist es erst gar keinen an den Allerwertesten rankommen zu lassen

Stimmt, den Satz sollte ich mir über meinen Monitor kleben :) Allerdings müsste ich meine Gegner dann auch rechtzeitig sehen, was nur sehr selten der Fall ist.

BTW Habe mich gestern in Deinen Alien-Livestream eingeklnkt. Spannend!

cu
henry

StukasImVisier
Sep-08-2015, 06:42
Ok - heißt im grunde dass sich der Vorteil in der BF 109 erst durch Höhe + Geschwindigkeit ergibt.
Leider scheint mir entweder das nötige Feingefühl zu fehlen oder ich mache es schlichtweg falsch, aber die Rollrate zu nutzen gelingt mir meist nicht.
Ab einem gewissen Punkt macht sich Panik im Cockpit breit, die dazu führt, dass das Flugzeug absolut übersteuert wird was früher oder später zum trudeln führt.
Gibt es für die Kampfsiutation denn einen gewissen "Fixpunkt" aus Motorleistung und Porpanstellwinkel?
Oft habe ich das problem, dass ich zwar im Horizontalflug unheimlich schnell bin (Anstellwinkel + volle Motorleistung) aber in einer Kurve oder Steigflug sofort massig an Energie verliere...GENAU DANN schlägt der Feind meist zu :-/

Continu0
Sep-08-2015, 06:52
Ok - heißt im grunde dass sich der Vorteil in der BF 109 erst durch Höhe + Geschwindigkeit ergibt.

Genau

Leider scheint mir entweder das nötige Feingefühl zu fehlen oder ich mache es schlichtweg falsch, aber die Rollrate zu nutzen gelingt mir meist nicht.

Wenn du deine Rollrate ausspielen musst, dann befindest du dich meist sowiso bereits in einer Hochrisiko-Situation. Da ist das Risiko zu scheitern gross.

Ab einem gewissen Punkt macht sich Panik im Cockpit breit, die dazu führt, dass das Flugzeug absolut übersteuert wird was früher oder später zum trudeln führt.

Dann musst du üben, abgeschossen werden.... ;-) Kannst ja mal gezielt "sechsen holen" und dann mit denen kurbeln um das zu üben...

Gibt es für die Kampfsiutation denn einen gewissen "Fixpunkt" aus Motorleistung und Porpanstellwinkel?

Wie meinst du das?

Oft habe ich das problem, dass ich zwar im Horizontalflug unheimlich schnell bin (Anstellwinkel + volle Motorleistung) aber in einer Kurve oder Steigflug sofort massig an Energie verliere...GENAU DANN schlägt der Feind meist zu :-/

Mach dir den Horizontalflug zunutze. Wenn du noch genug weg vom Feind bist, dann nix wie weg (leicht andrücken, aber fast horizontal) und Abstand Gewinnen. Wenn du auf 1-2 km weg bist, sanft mit dem Steigflug beginnen. Die optimale Steiggeschwindigkeit der 109 ist höher als die der Spit. D.h. wegsteigen soll man nur ganz sanft, nicht hochreissen....



Was bei mir auch eine wichtige Erkenntniss war: Kurven sollte man in der 109 wenn möglich wie folgt: Hochziehen, bis man ganz gerade nach oben fliegt. Danach die Querruder benutzen, um das Flugzeug so zu drehen dass man danach nur noch mit dem Höhenruder in diese Richtung ziehen kann. Dann, wenn man "oben angekommen ist" und sowieso schon langsam ist, kann man mit dem Höhenruder in die richtung ziehen und wieder runterstürzen.

Möchte man also 90° rechts abbiegen, dann so:

- hochziehen, bis man genau nach oben fliegt
- mit den Querrudern 90° nach rechts rollen (Knüppel nach rechts)
- auf dem Höhepunkt sanft mit dem Höhenruder ziehen, und schon gehts in die richtige Richtung.

Das vereint eigentlich die horizontale Kampfweise der 109 mit Kurven. Wendet man das in Kurbel-Situationen konsequent an, ist ein kleiner Vorteil herauszuschlagen.

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 07:02
Oft habe ich das problem, dass ich zwar im Horizontalflug unheimlich schnell bin (Anstellwinkel + volle Motorleistung) aber in einer Kurve oder Steigflug sofort massig an Energie verliere...GENAU DANN schlägt der Feind meist zu :-/

Genau das meint Karaya. In der 109 gehen einem OHNE geplantes Vorgehen schnell die Optionen aus. Den Gegner frühzeitig erkennen, die Situation einschätzen und sich dann in eine vorteilhafte Position begeben oder abhauen. Vorteil heißt meist Höhenvorteil. In der 109 sollte man über dem Geschehen fliegen, sich einen Gegner unterhalb rauspicken, heraubstürzen, eine Sekunde auf die Knöpfe drücken und dannn schnell wieder nach oben abhauen. Ich denke, wer Freude an schnellen Dogfight-Runden hat, ist in eiern Spit/Hurrie besser aufgehoben. Schaue Dir auf YT mal ein paar Einsätze vom JG4 bzw. Karaya an, lohnt sich. Übrigens: Es gibt in den englsichen Foren ähnliche Threads. Nur fragen sich die roten da, wie sie einer 109 entkommen :)

Karaya
Sep-08-2015, 07:09
Ein fataler Fehler den man auch äußerst oft sieht: Leute die ihre Kiste in eine steile Kurve nach oben ziehen und denken, sie könnten einem Gegner der 300-400m hinter ihnen sitzt so davonsteigen. Ganz im Gegenteil legt man sich so nur noch mehr auf den Präsentierteller! Ein halbwegs intelligenter Spitfire Pilot wird ausleveln, seine Fahrt aufrecht erhalten bis er nur mehr 200m entfernt ist und dann seine Geschwindigkeit nutzen um in die nun praktisch regungslose Bf109 reinzusteigen.

Man sieht das ganz gut hier im Video ab 05:30


https://www.youtube.com/watch?v=8Gdfzfej07I

Die Bf109 zoomt zwar schön hoch dank ihrer überlegenen Fahrt, hängt dann aber wie ein nasser Sack in der Luft und wartet nur darauf zerpflückt zu werden!

Viele Leute scheinen auch das Konzept des Davonsteigens nicht ganz zu durchschauen. Einem Gegner davonzusteigen kann - abhängig von den relativen Steigleistungen der Maschinen - Minuten dauern! Wenn man tatsächlich einem Gegner innerhalb von Sekunden davonsteigt, hatte man in der Regel einen solchen Fahrtüberschuss, dass man von vornherein gar nicht erst in der Defensive war!

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 07:28
Was bei mir auch eine wichtige Erkenntniss war: Kurven sollte man in der 109 wenn möglich wie folgt: Hochziehen, bis man ganz gerade nach oben fliegt. Danach die Querruder benutzen, um das Flugzeug so zu drehen dass man danach nur noch mit dem Höhenruder in diese Richtung ziehen kann. Dann, wenn man "oben angekommen ist" und sowieso schon langsam ist, kann man mit dem Höhenruder in die richtung ziehen und wieder runterstürzen.

Möchte man also 90° rechts abbiegen, dann so:

- hochziehen, bis man genau nach oben fliegt
- mit den Querrudern 90° nach rechts rollen (Knüppel nach rechts)
- auf dem Höhepunkt sanft mit dem Höhenruder ziehen, und schon gehts in die richtige Richtung.

Das vereint eigentlich die horizontale Kampfweise der 109 mit Kurven. Wendet man das in Kurbel-Situationen konsequent an, ist ein kleiner Vorteil herauszuschlagen.

Eine der besten konkreten Handlungsanweisungen! Danke. Wie Karaya schon bemerkte, viele (wie ich) haben das mit dem Davonsteigen nicht durchdrungen. Mit einer Spit an der 6 denke ich immer: kurven darfst Du nicht, für das Steigen ist sie zu dicht dran - was also tun? Dein Tipp ist hier zumindest eine Option. Bin heute Abend mit Thomsen unterwegs. Da ergibt sich bestimmt die Gelegenheit des Ausprobierens.

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 07:54
Karaya, Dein Spitfire-Video macht mal wieder deutlich, wie verloren die meisten 109-Jockey gegen eine Spit sind. Das Teil ist wendig wie ein Hase, steigt sehr passabel und selbst mit den eher kleinkalibrigen Brownings kann man offenbar gut und vernichtend "snipern". Da wird einem schon klar, dass man gegen solche Gegner in der 109 nicht in einen "fairen" Luftkampf gehen sollte.

StukasImVisier
Sep-08-2015, 08:07
In der Tat sehr beeindruckend ;-)
Genau das meinte ich mit "es sieht so aus, als wäre es das leichteste der Welt"...Ich komme mir in meiner 109er immer vor wie die größte Zielscheibe mit Leuchtreklame auf'm Dach :-P
Der Tipp mit dem "Rechts-Abbiegen" klingt übrigens super - genau nach so etwas habe ich gesucht! Wird direkt heute Abend mal ausprobiert.
Auch dass ich mir absichtlich ne Spit an die "6" hänge um das Auskurbeln zu üben werde ich berücksichtigen ;))

Was ich übrigens vorhin meinte mit dem "Fixpunkt" - eine Mischung aus Motordrehzahl und Propanstellwinkel der für den Kampf eine richtige Mischung aus Kraft und Geschwindigkeit bildet.
(Sollte es denn mal nötig werden).

DUI
Sep-08-2015, 10:55
Ein spannendes Thema - sowohl was die unterhaltsam geschriebene Fragestellung als auch die hilfreichen Antworten betrifft! :salute:

Eher seltener Sonderfall: Sofern eine Feindmaschine in mittlerer bis weiterer Entfernung gesichtet wird, die mit großer Geschwindigkeit heraneilt und Dich aufgrund eines Höhenvorteils auf jeden Fall einbekommen wird, kannst Du Dir die höheren G-Belastbarkeit Deines 109 Piloten zunutze machen.

Hierfür leitest Du eine ganz leichte Kurve ein, sobald die Feindmaschine etwa 500-700 m hinter Dir ist. Je näher die Maschine kommt, umso stärker ziehst Du die Kurve - jedoch nur so stark, dass Deine Geschwindigkeit erst ganz zum Ende hin darunter leidet. Unmittelbar vor Schussentfernung (ab spätestens 250 m wirds brenzlig) ziehst Du dann schlagartig stark an. Möchte der Feindpilot Dich nun unbedingt aufs Korn nehmen, zieht er sich mit etwas Glück aufgrund der hohen Geschwindigkeit (sollte sicherlich mindestens 500 km/h betragen) und starken Kurvenkräfte versehentlich in einen Blackout.
Idealerweise hast Du in der Eingangssituation noch etwas Höhe zur Verfügung. Dann leitest Du zusätzlich zu der stärker werdenden Kurve einen stärker werdenden Sinkflug ein und erhöhst dadurch die Geschwindigkeit (und die Blackout-Wahrscheinlichkeit) der Feindmaschine noch mal ein Stückchen.

Abgesehen davon, dass der Feindpilot mitspielen muss (was jedoch oft der Fall ist), ist bei diesem "Manöver" entscheidend, dass Du die Feindmaschine die ganze Zeit über im Auge behälst und Entfernungen gut einschätzen kannst. Um den Gegner im richtigen Moment in den Blackout zu ziehen, solltest Du sehr genau wissen, wann er die kritische Schussdistanz erreicht hat. Ziehst Du die Kurve zu früh an, kann sich der Feindpilot rechtzeitig darauf einstellen, ziehst Du zu spät an,... nun ja... :shoot:

Continu0
Sep-08-2015, 11:26
Noch einen Nachtrag zu meinen Anweisungen:

Das nützt einem wenig bis gar nichts, wenn die Spit direkt an der 6 ist. Dann gibt man nämlich beim ersten Hochziehen eine super Zielscheibe ab, da man in der Luft hängt. Das Manöver wende ich dann an, wenn ich auf eine Spit treffe die etwa gleich viel Energie hat, oder ich in einen Luftkampf gerate, der sich auf relativ engem Raum abspielt und Kurbelei sowieso stattfindet....

Generell fliegt man aber seine 109 gut, wenn man das Kampfgebiet so gross wie möglich hält, wie das in Karayas Video zu sehen ist. Das erreicht man, indem man grundsätzlich schnell bleibt.

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 12:00
Das nützt einem wenig bis gar nichts, wenn die Spit direkt an der 6 ist. Dann gibt man nämlich beim ersten Hochziehen eine super Zielscheibe ab, da man in der Luft hängt

Es wäre ja auch zu schön gewesen... :ind:

JG2Funkmech
Sep-08-2015, 12:38
Ich lese gerade euren Erfahrungsaustausch interessiert mit denn diese " höheren Weihen " besitze ich nicht.

Ich kann mir aber denken daß das auch ein Grund war warum Galland von Göring eine Staffel Spitfire wollte.
Ich habe in anderen Quellen gelesen daß die Spit eine hervorragend gute Maschine gewesen sein muß ( z.B. " Die große Arena " Clostermann ).
Closterman hatte aber in späteren schwereren Maschinen ebenfalls fliegerisch große Probleme wie er schreibt.

Ich frage mich nur wie das die jungen schnell ausgebildeten Piloten ohne Flugerfahrung auf der empfindlichen ME 109 dem Kriegsende zu hinbekommen haben.
Ich denke da sind viele bereits beim ersten Einsatz gescheitert.

Ich persönlich fühle mich in der englischen Spit wohler - wenn nur das Motorgekotze nicht wäre.

DUI
Sep-08-2015, 12:39
Bei Höhen über 3.000 m braucht man sich nicht von einer nahen Spit (umso weniger von einer Hurricane) in der 6 abschießen zu lassen - hier gelingt die Flucht durch ein starkes Andrücken, verbunden mit Notleistung, hohen Umdrehungen, weit geschlossenen Kühlern (Temperaturen unter 95°C!).

Bei einer nahen 6 und geringen Höhen helfen wohl nur extreme und weitestgehend "chaotische" Manöver. Rettende Standardmanöver gibt es hier meiner Meinung nach nicht. Eine wilde Kombination aus Kurven und Rollen, Schubhebel-nach-vorne-Drücken und -hinten-Ziehen, Sinken und in Ausnahmefällen auch mal Steigen ist wohl am Erfolgversprechendsten. Dabei sollte man die ganze Zeit über nach hinten schauen und sich bei der Wahl des Manövers in die Lage des gegnerischen Piloten versetzen: Wie würde einen die arme 12 am meisten ärgern, wenn man in diesem Moment abschussgierig in der 6 sitzen würde? Wenn sich dabei Situationen ergeben, in denen man Entfernung zum Feind aufbauen kann, sollte man diese unbedingt nutzen - bei 400 m Distanz und gleichem Energiestatus hat man schon alles erreicht. In solch einem Fall muss dann aber auch aufs Ganze gegangen und einfach mit Höchstgeschwindigkeit auf gerader Linie geflüchtet werden. Vergewissert man sich ständig durch Hin- und Herwackeln, ob die Spitfire nicht doch herankommt, wird sie es sicherlich schaffen.

Glücklicherweise wird ja auch nicht jede gegnerische Maschine von einem Flugass gesteuert. Bei vielen Verfolgern wird die Anspannung in diesem Moment genauso hoch sein wie die eigene. Also einfach lange am Leben bleiben und darauf hoffen, dass der Gegner einen Fehler macht oder eine andere 109 einem aus der Patsche hilft.

HenryLuebberstedt
Sep-08-2015, 13:40
Ich kann mir aber denken daß das auch ein Grund war warum Galland von Göring eine Staffel Spitfire wollte.

Hallo Funkmech! Schön, Dich hier wieder zu lesen.
Ich habe gerade kürzlich Gallands "Die Ersten und die Letzten" gelesen. Sein Wunsch nach der Spit bezog sich auf Görings wütende Weisung, die Jäger sollten fortan dicht bei den Bombern bleiben, um diese effektiver zu schützen. Für diese Aufgabe wäre die Spit die bessere Maschine, meinte Galland, da sie wendiger bei niedrigen Geschwindigkeiten sei. Die 109 sei ein hervorragender Jäger, benötige jedoch Geschwindigkeit und Bewegungsfreiheit zum Entfalten seiner Stärken, so Galland sinngemäß. DUI hatte das weiter oben mit "weiter Kampfraum" ganz gut getroffen.

JG2Funkmech
Sep-08-2015, 15:21
Hallo Funkmech! Schön, Dich hier wieder zu lesen.


Grüß euch alle ! Ich lese gerne mit . Ist auch interessant.

Das mit Galland ist eine einleuchtende Erklärung. Die Erklärung von DUI hat ebenfalls was für sich.

Da fällt mir wieder Clostermann dazu ein. Er beschreibt manche Luftkämpfe auch so daß er oft nur noch wild reagiert hat vor Angst und aufkommender Panik.
Wenn da Feindmaschinen 2 m unter einem durchtauchen hatten alle Beteiligten einfach Glück.
Bei sog. " Kurbeleien" mit vielen beteiligten Maschinen ging es wohl am Schluß nur noch drunter und drüber. Kollisionen waren da nicht selten.

Da ist mir dann doch lieber ich sitze am PC .

Übrigens - CoD gibt es bei Media - Markt immer noch recht günstig. Für 6,99 Euro heute zwei gekauft.

Nicht für mich sondern gedacht als als gelegentliches " Männergeschenk" - vielleicht für eine Gefälligkeit die man bekommen hat oder sonst einen kleinen Anlaß. Wie ich immer wieder feststelle ist CoD kaum oder gar nicht bekannt .

Natürlich sollte man schon die richtige Auswahl treffen.

Grüße

StukasImVisier
Sep-09-2015, 03:50
WoW - erst einmal ein großen Respekt an das Forum hier!
Egal welches Problem man hat, hier bekommt man schnell, gute Lösungen und nette Gespräche ;-)

Ich habe viele der Tipps gestern Abend auf dem ATAG Server umgesetzt - vieles mit Erfolg, manches nicht - ich denke, dass vieles auch eine Sache der Übung ist!
Es macht auf jeden Fall eine Menge Spaß mit den Ratschlägen im Gepäck sich auf einen Flug zu freuen!

Mir ist gestern aber noch eine Frage in den Sinn gekommen, auf die ich noch keine Antwort, Lösung gefunden habe :-/
Es wurde mehrfach erwähnt, dass man sich oft umsehen sollte, sogar eine gewisse Paranoia entwickeln darf - oft sehe ich Videos wie sich leute z.B. aus dem Fenster lehnen oder sich "nach vorn über beugen".
Ich weiss dass diese Piloten mit TrackIR fliegen, dazu habe ich allerdings momentan nicht das nötige Kleingeld, daher meine Frage - gibt es eine Tastenbelegung oder Option mit der ich mich auch ohne das TrackIR "aus dem Fenster lehnen" kann? :-D

Karaya
Sep-09-2015, 04:22
Ich kann mir aber denken daß das auch ein Grund war warum Galland von Göring eine Staffel Spitfire wollte.

Das Zitat Gallands wird immer wieder gerne aus dem Kontext gerissen...

Es kam zu der Aussage, als Göring sich bei einem Besuch an der Kanalküste mit versch. Staffelführern (darunter Galland, Mölders,...) unterhielt und aufgrund hoher Bomberverluste die Jagdflieger anwies Naheskorte zu fliegen, d.h. de facto sie aufforderte mit den Bombern in Formation zu fliegen. Galland wusste, dass das die Eskorte jeder Form von Initiative beraubt und die Bf109 in der Defensive den wendigeren britischen Jägern unterlegen war. Er war durch diesen Befehl erzürnt und antwortete daher auf die Frage, was er denn für einen Wunsch hätte, mit den berühmten Worten.

Galland wollte damit nicht ausdrücken, dass die Spitfire generell der bessere Jäger war, sondern, dass er für die angedachte Rolle der Naheskorte aufgrund der ausgezeichneten Wendigkeit besser geeignet war. Er war andererseits überzeugt, dass die Bf109E in der Offensive gegenüber der Spitfire Mk.I im Vorteil ist aufgrund der besseren Steigrate, der schlagkräftigeren Bewaffnung und der überlegenen Sturzeigenschaften.

PS: Grad gesehen, dass Henry schneller war :X

HenryLuebberstedt
Sep-09-2015, 04:29
Ich weiss dass diese Piloten mit TrackIR fliegen, dazu habe ich allerdings momentan nicht das nötige Kleingeld, daher meine Frage - gibt es eine Tastenbelegung oder Option mit der ich mich auch ohne das TrackIR "aus dem Fenster lehnen" kann? :-D

Mit den Tasten geht das nicht, glaube ich. Du kannst ja im Optionsmenü nachschauen, welche Blickrichtungen Du mit Tasten belegen kannst. Die freie Sicht via Maus wäre eine Möglichkeit, allerdings eine sehr unpraktische - außer man verfügt über eine dritte Hand :) Ich weiß nicht welchen Stick/HOTAS Du hast. Einige haben eine Steuerung für Mauscursor. In meiner Pre-TrackIR-Zeit hatte ich da mal die Sichtsteuerung draufgelegt. Aber auch das war nicht wirklich praktisch. DUI fliegt auch ohne TrackIR und kann Dir da sicher besser weiterhelfen.

Es gibt im internationalen Forum gerade einen aktuellen Thread über günstige Alternativen zum TrackiR. Hier gehts lang. (http://theairtacticalassaultgroup.com/forum/showthread.php?t=18400&p=201690#post201690)


BTW Warst Du gestern Abend auf AxisvAliies gegen 20:40 in einer E-3 auf dem Platz bei Le Havre? Da war einer fleißig am Üben :)

Karaya
Sep-09-2015, 04:40
Zwar ein Vergleich gegen Spitfires & Hurricanes ohne 100 Oktan und ohne Rotol aber gewisse Aussagen treffen dennoch auch gegen die hochoktanigen Rotol Varianten zu:

http://www.kurfurst.org/Tactical_trials/109E_vergleich110SpitHurCurtiss/109E_vergleichsflg_Aug1940.html

Wie bereits erwähnt rollt die Bf109E besser als die Spitfire & Hurricane, wobei aus meiner eigenen Erfahrung der Vorteil bei mittleren Geschwindigkeiten am höchsten ist (400-500kmh) und man durch ruckartige Richtungsänderungen in der Rollachse gegenüber einer Spitfire in der 6 recht zuverlässig ein paar wertvolle Sekunden Abstand gewinnen kann.

Auch wird im Bericht darauf eingegangen, dass die optimale Steiggeschwindigkeit der brit. Jäger niedriger ist als die der Bf109 & Bf110. In Cliffs steigt die Emil am besten bei 250-270kmh IAS. Für das Wegsteigen im Kampf jedoch empfiehlt es sich die Geschwindigkeit zwischen 300-350kmh IAS zu halten!

StukasImVisier
Sep-09-2015, 07:07
@Henry:
Ja aktuell habe ich die freie Sicht auf der Maus und bin daher ziemlich oft am "Umgreifen" zwischen der Tastatur, Maus und Joystick ;)
Aktuell fliege ich mit einem Saitek Cyborg Evo oder so ähnlich^^

Übrigens hast du Recht, das kann gut dass du mich gestern gesehen hast - bin nach der Arbeit direkt an den PC und habe bis kurz vor Mitternacht "geübt" :)
Zusammen mit einem Freund der sich gerade auf die Heinkel He 111 "spezalisieren" will!
Auch den Continu0 habe ich gestern gesehen :) - zumindest seine Abschüsse im Chatlog

Little_D
Sep-09-2015, 08:44
Ich weiss dass diese Piloten mit TrackIR fliegen, dazu habe ich allerdings momentan nicht das nötige Kleingeld, daher meine Frage.....

Hi StukasImVisier,

schon mal darüber nachgedacht? http://www.free-track.net/english/

Gruß

Little_D

Continu0
Sep-10-2015, 01:59
Hier noch ein Video von einem Luftkampf von kürzlich. Das Wegsinken und dann wegsteigen findet ab ca. 3.15 statt. Und so schnell klappt das eigentlich auch nur weil ich einen praktisch leeren Tank habe (--> leicht & schnell) und der Spit-Pilot definitiv nicht das Maximum aus seiner Maschine rausholt (bei einem guten Spit Piloten hätte das ganze bis zur französischen Küste gedauert).

In den Kurbeleien dazwischen darf man die Zahlreichen fehler suchen. Da fliege ich wirklich schlecht.


https://www.youtube.com/watch?t=18&v=rNU_wqSK62A

HenryLuebberstedt
Sep-10-2015, 04:51
Das nenne ich mal schweizer Gelassenheit! "Sag mal, wenn mir ein Querruder fehlt, bremst mich das irgendwie...?" :) Herrrlich. An dem Einsatzvideo lässt sich aber schön erkennen, dass bei entsprechender Energie Wegsteigen eine erfolgreiche Methode ist - vor allem wenn der Gegner an der unteren 6 hängt.

Die Einblendungen vom Zerstörungsgrad der brit. Flugplätze, sind das die Früchte der neuen JG4-Bombergruppe? Vor ein paar Tagen fiel mir schon mal auf, wie schnell die Flugplätze "heruntergezählt" wurden, was eigentlich nur an einem koordineirten Abwurf von drei, vier Bombern liegen konnte.

Thomsen1958
Sep-10-2015, 06:31
Frage eines Online Anfängers:

Wie werde ich in Me 109 E4 eine Hurri, die mir schon recht nah auf der sechs sitzt los?
Als ich vorgestern mit Henry unterwegs war, habe ich die Hurri eigentlich schon von weitem auf gleicher Höhe entdeckt und mich - wohl Anfängerfehler- in eine Kurbelei begeben und dabei zu viel Energie verbraucht, so dass mir die Hurri relativ schnell in die 6 Uhr Position kam. Habe dann angedrückt, um Fahrt aufzunehmen, erhielt aber trotzdem einige Treffer, so dass meine Kühler hin waren. Bruchlandung.

In der Annahme, dass ich die Hurri zuerst entdeckt habe, hätte ich wohl besser zunächst mal einen Höhenvorteil aufbauen sollen. Richtig?

Continu0
Sep-10-2015, 06:51
In der Annahme, dass ich die Hurri zuerst entdeckt habe, hätte ich wohl besser zunächst mal einen Höhenvorteil aufbauen sollen. Richtig?

Ja.

Wenns zu spät ist, oder ich einen Feind auf gleicher Höhe entdecke und den Kampf annehmen muss (weil er mich schon gesehen habe), dann suche ich häufig einen Head-on (direkt aufeinander zufliegen), bei dem ich dann den Gegner nicht beschiesse, sondern ihn gezielt leicht seitwärts unterfliege, so, dass er es sehr schwer hat mich zu treffen.

Beim Zeitpunkt bei dem man sich kreuzt hat man dann im Idealfall folgende Situation:

1. Der Gegner hat versucht treffer zu landen und hat Munition verschwendet.
2. Der Gegner hat (weil man Ihn unterfliegt und er hinterherzielt) angedrückt und sich in eine komische abwärtskurve gebracht (kostet Ihn Energie).
3. Weil man direkt aneinander vorbeigeflogen ist, entfernt man sich mit maximaler Geschwindigkeit (Distanz ist gut --> Gibt Zeit, man kann Denken und Energie aufbauen)

Wenn man dann sehr schnell ist, kann man in einen leichten Steigflug begeben und wegsteigen. Wenn ich etwa gleiche Energie habe reisse ich die Maschine dann häufig einfach mal hoch (Immelmann und anschliessendes auf den Gegner stürzen) um überhaupt mal über dem Gegner zu sein.

Der obige Punkt 3. kann auch in einer Kurbelei gezielt gesucht werden, um erstmal Distanz zu schaffen. Die Zeit, die der Gegner braucht um wieder hinter einem einzudrehen hat man erst mal um abzuhauen.

Aber auch hier: Ein Head-On birgt schon Risiko und ist ein suboptimaler Fall...


@Henry: Ne, ich glaube das waren andere. Unsere Bomber warten glaube ich sehnsüchtig auf den SoW-Start!

Karaya
Sep-11-2015, 04:59
Head-Ons sollte man in der Bf109 immer aus dem Weg gehen, da sind die RAF Jäger einfach mit der Zahl der Geschosse & "Gießkannen" Verteilung der MGs zu sehr im Vorteil.

Eine beinahe 100% sichere Art einen Headon unbeschadet zu überstehen, ist es einen Gegner in einem Winkel anzufliegen in dem man ihn auf seiner 11 oder 1h behält. So muss der Gegner um einen Schuss abgeben zu können in einen hineindrehen. Sobald sich die Distanz auf nur mehr 1.5-1km verringert hat (je nach Annäherungsgeschw.) kurvt man in den Gegner und quert seine Nase um ihn auf die 11 bzw. 1h zu bringen (entgegengesetzt zur Anfangsposition). Um nun feuern zu können muss der Gegner im letzten Moment rollen und sich neu ausrichten, was in der Regel zu wenig Zeit zum gezielten Feuern lässt!

Continu0
Sep-11-2015, 06:09
Head-Ons sollte man in der Bf109 immer aus dem Weg gehen, da sind die RAF Jäger einfach mit der Zahl der Geschosse & "Gießkannen" Verteilung der MGs zu sehr im Vorteil.

Eine beinahe 100% sichere Art einen Headon unbeschadet zu überstehen, ist es einen Gegner in einem Winkel anzufliegen in dem man ihn auf seiner 11 oder 1h behält. So muss der Gegner um einen Schuss abgeben zu können in einen hineindrehen. Sobald sich die Distanz auf nur mehr 1.5-1km verringert hat (je nach Annäherungsgeschw.) kurvt man in den Gegner und quert seine Nase um ihn auf die 11 bzw. 1h zu bringen (entgegengesetzt zur Anfangsposition). Um nun feuern zu können muss der Gegner im letzten Moment rollen und sich neu ausrichten, was in der Regel zu wenig Zeit zum gezielten Feuern lässt!

Danke für den Tip, so habe ich es noch nicht versucht. Hältst du dabei die gleiche Höhe wie der Gegner?

Karaya
Sep-11-2015, 06:35
Nicht unbedingt. Es funktioniert auch wenn der Gegner höher oder tiefer als man selbst reinkommt. Man sollte nur dabei beachten selbst in der Horizontalen zu bleiben und Fahrt aufzubauen um schnell genug wenden zu können.

King-Dingeling
Sep-11-2015, 20:41
Zu deiner Frage ob man andere Möglichkeiten hat sich recht einfach im Cockpit umzusehen. Bevor ich mir TrackIr zugelegt habe, habe ich mich mit dem coolie hat an meinem Joystick umgesehen. Das ging mit der Zeit eigentlich ganz gut.


Übrigens ein weiteres, in meinen Augen sehr elegantes Ausweichmanöver wenn eine Spit oder Hurrie einen schnellen Anflug macht, den man zu spät bemerkt um weg zu stürzen ist, wenn man seine Maschine 90 grad nach links oder rechts legt und dann ca. 2-3 Sekunden vor dem Beschuss nicht hart, aber kräftig eine entsprechende Kurve einzuleiten beginnt.
Versucht die Anfliegende Feinmaschine dich im Vorhalt zu halten, muß sie dein Flugzeug im Idealfall unter ihrer Nase verschwinden lassen. ( Das erfordert natürlich das man ein Gefühl für das richtige Timing entwickelt.)
In genau diesem Moment ziehst du die Kurve jedoch nicht weiter, sondern drückst genau in die entgegen gesetzte Richtung.
Wenn das geklappt hat, ( Zugegeben das klappt wirklich nicht oft aber wenn, ist man in einer taktisch recht guten Lage)
gibt es zwei Möglichkeiten:
1. Der feindliche Jockey bemerkt die Finte und muß, um dir direkt zu folgen seine Maschine um 180 grad drehen um dir in deine neue Richtung zu folgen. Er hat jedoch Energie verloren und du hast Abstand gewonnen. Denn du Drehst danach ebenfalls in die neue Kurve, während der Gegner gezwungen ist, mit einer höheren Geschwindigkeit ein härteres Manöver zu fliegen.
2. Der Gegner bemerkt die Finte zu spät. In diesem perfekten Fall brauchst du nurnoch unter/ hinter deinem Gegner wieder leicht an zu ziehen, und kannst hinter ihm einkurven und vielleicht noch einen Treffer setzen. Während er die Kurve weiter zieht oder wieder weg steigt.

Der erste Fall ist mir neulich tief unter der Küste von Douville geglückt.... mit mehr Glück als Verstand. Und etwas aggressiver als erklärt.
Als ich eine spitfire in einer Rechtskurve angehe, sehe ich grade noch beim 6 checken das sich eine Hurrie grade 100m hinter mir nähert. Ich zieh reflexartig so hart, dass mir doch verdammt schwarz wird und direkt im Anschluss drücke ich so in die entgegen gesetzte Richtung, dass der Red out gleich im Anschluss folgt.
Schnell um 180 grad über Links und weg.
Ich kann bis heute nicht sagen wo die Hurrie abgeblieben war, aber ich war frei. Die Hose war Rand voll, aber ich war frei. oO

Aber nochmal um das ganz klar zu sagen. Höre auf das was hier alle anderen schon sagten.
Versuche unbedingt den Kurvenkampf mit britischen Jagtmaschinen zu vermeiden! Du ziehst den Kürzeren!
Der Normalfall ist: Wenn du nahe 6 hast, ist alles was du von nun an tust auch das letzte was du tust.

Gruß

StukasImVisier
Sep-14-2015, 03:27
Ich bedanke mich bei allen Tipgebern, Helfern und allen die großes Interesse gezeigt haben :thumbsup:
Gestern Abend war es soweit, von ca. 20 - 23.30 Uhr war ich auf dem ATAG AxisVsAllies Server, in einer deutschen Maschine (BF109) nähe eines flugplatzes bei Calais.
Mit allen Tipps im Gepäck und ein bisschen Übung, welche ich über die Woche ansammeln konnte, kam ich gestern aus dem staunen kaum noch heraus!
Bilanz des gestrigen Abends:
- 6 Erfolgreiche fluchten gegen Spits und Hurricans (einmal sogar gegen 2 gleichzeitig)
- 2 Abschüsse (2 Hurricans)
Sowohl das Wegsteigen über laaaaange distanzen als auch der von oben ausgeführte Angriff haben wunder bewirkt O.o
Interessant fande ich auch, dass ich in der letzten halben Stunde aus Spaß mit einer Ju87 in den "Nahkampf" direkt über dem Platz eingestiegen bin und auch damit mehr als erfolgreich "fliehen" konnte - auch wenn ich damit keinen direkt Abschuss landen konnte hab mein Bordschütze schon für die ein oder andere "Qualm-Spur" gesorgt.

Das häufige Umsehen ist ebenfalls sehr von nutzen!
Ich habe mir angewöhnt z.B. in einer scharfen Linkskurve die Sicht von weit hinten langsam über die Tragfläche wieder in die Drehrichtung zu bewegen, so habe ich gefühlt ein groooßen Raum in dem ich alles im Blick habe, gleiches natürlich auch bei Rechtskurven!

Continu0
Sep-14-2015, 05:34
Gut zu hören! Manchmal erlebt man kleine Quantensprünge beim Fliegen und ist plötzlich einen Schritt weiter!

Blackcloud
Sep-15-2015, 07:16
Ein sehr interessantes und informatives Video, über ein paar Verteidigungsmanöver in einem Energiejäger:

https://www.youtube.com/watch?v=sC6YQTW-Yws

Ist zwar in Englisch und bestimmt auch vielen bereits bekannt, aber vielleicht für den ein oder anderen trotzdem hilfreich.

StukasImVisier
Sep-29-2015, 04:21
Da bin ich wieder :)
Mit 1 oder 2 neuen "problemchen", wobei eines davon bereits seit anfang an besteht.

1. Seit gestern Abend funktioniert in meinem flugzeugen der Sound beim drücken von Knöpfchen und Rädchen im Cockpit nicht mehr.
Wenn ich z.B. die Magnetzünder schalte oder die Staurohrheizung anwähle, fehlt dieses typische "klick-klock" Geräusch.
Vor ein paar tagen ging das noch, ist dazu jemanden eine Lösung bekannt?

2. Von Anfang an habe ich das Problem, dass direkt nach dem erstellen eine fliegers, dieser wie "irre" am Boden dreht.
Mir ist aufgefallen, dass es bei manchen Flugzeugen schlimmer ist als bei anderen.
Beispiel: Ich erstelle mir eine Ju87 B-2, diese steht in einer der "Park-Kammern" und ich habe noch nichts gemacht, kein Motor, keine Einstellunge - aber das Flugzeug dreht sich als würde es "schief" an einem Hang stehen.
Bevor ich reagieren kann, knallt eine der Tragflächen an die "Wand" und der Flug ist beendet.
Gleiches bei der BF109, allerdings deutlich schwächer!
Weder Seitenruder noch Bremse oder sonst was hilft.
Lustig ist: Wenn ich mal in eine SPitfire einsteigen die in einem Hangar steht, besteht das Problem fast gar nicht!
Gibts dazu vielleicht auch ein Statement?

Grüße, StukasImVisier

PanTast
Sep-29-2015, 13:51
Zu 2.
Das ist der Wind. Du kannst sofort nach dem spawnen chocks in befehlen. Das ist unter Aircraft: "Signal Ground Crew to Insert or Remove Chocks"

Dieser Effekt ist ja nach map und Flugplatz unterschiedlich aber normal.

Thomsen1958
Oct-02-2015, 06:15
Gibt es überhaupt noch eine Chance zum Entkommen, wenn man als einzelne Me 109 auf 2 höher fliegende Spits trifft?

Mir ist da folgendes passiert: Über Südengland traf ich in etwa 2000m Höhe (allein mit einer Me 109) auf 2 Spitfire, knapp 1000m über mir. Ich sah für mich keine Chance im Kampf und suchte mein Heil zum Entkommen in einem steilen Sturz bis auf Meereshöhe, um dann mit grossem Geschwindigkeitsüberschuss wegzusteigen.

Also beide Kühler auf halboffen und mit ca 600-700 km/h nach unten. Eine der Spits stürzte mir nach, während die andere oben blieb. Ich dachte mir, okay, wegsteigen klappt in diesem Fall nicht. Also blieb ich in Meereshöhe und hoffte, meine Fahrt und der Vorsprung würden reichen. Falsch gedacht. Die hinterher stürzende Spit kam ruckzuck in Schussweite. Den Rest könnt ihr euch denken. Ich frage mich, wie war die Spit in der Lage, mich so schnell einzuholen???

Continu0
Oct-02-2015, 06:50
nun, die spit war 1000 m höher, hatte also auch mehr energie. zudem könnte es sein, dass du in diesem Fall zu steil weggestürzt bist... wenn du sehr steil stürzt, dann musst du ja vor dem aufschlagen auf dem Boden quasi eine 90 grad richtungsänderung machen um wieder horizontal zu fliegen... diese 90 grad Wendung kann die Spit dann abkürzen und sich aufholweg sparen....

King-Dingeling
Oct-02-2015, 19:46
Also grundsätzlich würde ich sagen: Wenn du auf zwei erfahrene Piloten triffst, die ihre Maschinen im Griff haben und eingespielt sind, ist ein Kampf 2:1, ohne Unterstützung, eine gute Möglichkeit deinen Fallschirm zu testen.
Was nicht heißt, dass man die Zeit bis dahin nicht verlängern kann bis vielleicht Hilfe kommt.
In deiner Situation müsste man vorher genauer die eigene Situation checken.
Ein wichtiger Faktor wäre deine Anfangsgeschwindigkeit vor dem Sturz.
Wenn du natürlich nur mit ca 300 km/h über Süd-England rumdümpelst nützt dir auch ein Sturz bis zum Deck nicht viel, wenn die spits schon 1000 m über dir und 150 bis 200 km/h mehr drauf haben.

Davon mal abgesehen ist es schon recht leichtsinnig 2000m über England und ohne Rottenflieger zu fliegen.

Aber nehmen wir mal an du bist im levelflug gewesen und warst recht schnell und hattest ca 400 Sachen drauf.
Dann musst du beobachten was sie machen. Wichtig ist den Weg zu dir möglichst lang zu machen. Also sauber, nicht hektisch aber flott von deinem Gegner wegdrehen. Möglichst wenig Geschwindigkeit verlieren. Wenn sie dir folgen nicht stark andrücken, sondern nur leicht bis Mittel, damit deine Gegner nicht irgendwie scheiden können. Ich würde erstmal bis 1000m andrücken und dann gucken ob mein Gegner noch ran kommt oder nicht. Wenn doch, hast du noch letzte 1000m für eine letze Chance. Aber Vorsicht. Eine 100 Octan Spit holt dich auf Deck ein. Grade wenn sie nicht mehr voll betankt ist.
Aber davon mal abgesehen scheinen deine Verfolger auch recht gut gewesen zu sein. Der höher fliegende Rottenflieger minimiert zusätzlich deine Optionen. Selbst wenn du es schaffst deinem direkten Verfolger wegzusteigen, ist er es, der dich kurze Zeit später unter Feuer nimmt.
Er ist eine genau so große Bedrohung. Meistens fliegt dieser versetzt von dir um dich zu beobachten. Was dir nur die Möglichkeit lässt, von ihm langsam weg zu drehen um auch seinen Anflug zu verlängern.
Das Spiel kannst du vielleicht lange genug machen, bis du Hilfe bekommst oder deine Verfolger unsicher werden. Denn sämtliche deiner Manöver sind strukturiert und sauber, das sie davon ausgehen könnten, das du sie hinhalten willst bis Verstärkung kommt.
Aber über kurz oder lang werden die beiden dich irgendwann haben wenn sie Geduld zeigen.
Wenn du merkst das dieser Moment gekommen ist, kannst du vielleicht nochmal ein letztes offensivmanöver machen. Sprich in Gegenrichtung ziehen um einen Schnappschuss auf einen der beiden zu setzen, aber spätestens dann wird es sehr dreckig.

Gruß

StukasImVisier
Oct-07-2015, 07:43
Huhu Leute,

leider habe ich noch keine Reaktion auf mein erstes Problem vom 29.09 bekommen, ist dazu wirklich nichts weiter bekannt?

Zitat Original Post, 29.09.15

"...1. Seit gestern Abend funktioniert in meinem flugzeugen der Sound beim drücken von Knöpfchen und Rädchen im Cockpit nicht mehr.
Wenn ich z.B. die Magnetzünder schalte oder die Staurohrheizung anwähle, fehlt dieses typische "klick-klock" Geräusch.
Vor ein paar tagen ging das noch, ist dazu jemanden eine Lösung bekannt?..."

Beste Grüße,

SiV :-)

HenryLuebberstedt
Oct-07-2015, 08:12
Huhu Leute,

leider habe ich noch keine Reaktion auf mein erstes Problem vom 29.09 bekommen, ist dazu wirklich nichts weiter bekannt?

Zitat Original Post, 29.09.15

"...1. Seit gestern Abend funktioniert in meinem flugzeugen der Sound beim drücken von Knöpfchen und Rädchen im Cockpit nicht mehr.
Wenn ich z.B. die Magnetzünder schalte oder die Staurohrheizung anwähle, fehlt dieses typische "klick-klock" Geräusch.
Vor ein paar tagen ging das noch, ist dazu jemanden eine Lösung bekannt?..."

Beste Grüße,

SiV :-)

Möglicherweise hat sich der Sound in CloD verstellt. Die Lautstärke im CloD-Menü gaaanz aufdrehen. Dann sind die Feinheiten wieder da. Sollte der Ton dann insgesamt zu laut sein, regele ihn über Windows wieder herunter.

Thomsen1958
Oct-23-2015, 18:59
Die Taktik mit einem nicht zu steilen Sturz und anschliessendem Steigen, um eine Spit loszuwerden, habe ich inzwischen mehrfach erfolgreich angewandt.
Meiner Einschätzung nach ist dies aber deutlich schwieriger, wenn einem eine Spit 1a 100 Octane im Nacken sitzt. Beim Fliegen dieser Spit meinte ich auch festgestellt zu haben, dass sie besser bzw schneller steigt als die IIa.

Vorausgesetzt, die Taktik führt dazu, dass man eine gewisse Distanz zwischen sich und der Spit erreichen kann, womöglich dann auch mit einem gewissen Höhenvorteil, kann es dann gelingen bzw wie kann es gelingen, wieder in die Offensive zu kommen?

Schlichtweg nur verschwinden finde ich ein wenig unbefriedigend.

Dreht man einfach nur um, kommt es wahrscheinlich zu einem headon. Dem müsste man wiederum entgehen, indem man in einem kleinen Winkel zur Spit fliegt. Dadurch gelingt einem jedoch auch kein Treffer gegen die Spit, sondern es kommt zunächst wieder zu einem Patt. Eine anschliessende Kurbelei kann man dann jedoch getrost vergessen und es würde wieder dasselbe Spiel mit Distanz gewinnen usw. beginnen. Also was macht man da am besten?

Vor kurzem flog ich eine Ia 100 gegen eine 109, die auch schön den Energiekampf praktizierte. Ich konnte aber jedesmal aus der Schusslinie drehen. Letztlich hat der Me Pilot ein headon versucht und dabei von mir Treffer in die Kühler bekommen. Das wars dann für ihn .

King-Dingeling
Nov-01-2015, 08:34
Zitat: Vorausgesetzt, die Taktik führt dazu, dass man eine gewisse Distanz zwischen sich und der Spit erreichen kann, womöglich dann auch mit einem gewissen Höhenvorteil, kann es dann gelingen bzw wie kann es gelingen, wieder in die Offensive zu kommen?

Schlichtweg nur verschwinden finde ich ein wenig unbefriedigend.

Also ich persönlich sehe es als taktischen Sieg an, wenn man mit einer Spitfire in der 6 heil davon gekommen ist. Es bietet dir die Möglichkeit deinen nächsten Angriff zu verbessern. Nur weil du nicht direkt umdrehst, heißt das ja nicht, dass du deinen Verfolger nicht 10 Minuten später kalt erwischen kannst, nachdem er von dir abgelassen hat.
Und stell dir vor wie er sich fühlt. So hinten an dir dann.. In Sichtweite und ohne Möglichkeit dich zu kriegen. Der ist richtig genervt. ^^

Zuerst sollte man sich bewusst sein, dass Luftkampf immer ein gewisses Restrisiko birgt. ;)
Ich gehe am Ende meines Aufstiegs häufig in eine stärkere Aufwärtsbewegung um meinen Verfolger unter mir zu einem Stall zu bewegen. Hierbei besteht natürlich die Möglichkeit, das er mit einem restfitzelchen an Energie noch Vorhalt bekommt. Allerdings gelingt das nicht vielen. Und häufig kannst du durch eine kleine Korrektur dem Vorhalt entgehen. Die meisten bringen sich durch eine Verfolgung in eine schlechte Position. ( Ohne Energie direkt unter dir.)
Diejenigen, die andrücken um Energie für einen Break, für deinen bevorstehenden Angriff zu tanken, sind die vorsichtigeren und haben meistens auch die Möglichkeit sich durch ihre Achtsamkeit und beherzten Sturz nach Hause zu retten um die Karten neu zu mischen.
Diejenigen die bleiben, riskieren jetzt einen Luftkampf mit Energievorteil für dich. Ab hier gilt wie immer. Geduld bewahren und nicht hektisch werden. In den meisten Fällen ist derjenige der Verlierer, der zuerst die Nerven verliert und sich durch ein aggressives Manöver in eine schlechte Position bringt.
Und das gilt fast immer. Fast jedes aggressive Manöver um einen schnelle Entscheidung herbei zu führen mündet in einem anschließenden Nachteil, wenn die sich daraus ergebende Gelegenheit seinen Gegner zu treffen nicht genutzt wurde.

KansasCS
Mar-16-2016, 18:22
Gerade letzterem kann ich nur eifrig beipflichten. Den größten Erfolg hatte ich bisher nur mit Geduld.


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